d-link

Wild Black Jets

Musiker

Autobiographie von "ROCKIN' TG" - Torsten Gluschke

3.1 DIE ZIEMLICH WILDEN JAHRE

Unser "Ruhm" war plötzlich fast grenzenlos..........es gab in ganz Bremen kaum jemanden, der uns nicht zumindestens vom Hörensagen kannte, und zumeist war es "Tratsch " in die positive Richtung. Unser Band-Namen rückte derart ins öffentliche Interesse, das dieser selbst für die Bremer Medien groß genug erschien, das er Platz als Metapher in ganz anderen Zusammenhängen fand..............

Foto 8: Torsten Bio

Aus heutiger Sicht kann ich unseren damaligen Hang zu einer etwas "dümmlichen" Arroganz gemischt mit völligem Größenwahn , gefördert durch ständiges "Schulterklopfen"von allen Seiten herzlich belächeln. Den Rest tat dann noch ein Kultfilm (BLUES BROTHERS) der 80er, den Teddy, Klaus und ich uns gemeinsam im Szeneviertel-Kino CINEMA (selbstverständlich "cool", heimlich und verbotenerweise Zigaretten-rauchend...) anschauten. Das waren Typen!! Okay, aber das war in den "good old USA"! Wir waren bereit, ihren Platz in "Germany" einzunehmen......... Ich schildere dieses nur deshalb ein wenig ausführlicher, um dem Leser unsere damalige Mentalität etwas näherzubringen. "Authentisch", wie wir waren, mußte also der Aschenbecher auf dem Armaturenbrett unseres R'n'R-Mobiles (der große VOLVO von Klaus) ausgeleert , stundenlang sinnlos durch die Gegend "gecruist" und permanent schlimmerer Blödsinn gemacht werden. Eigentlich hätten wir stattdessen öfter mal im Proberaum unser Programm modifizieren sollen, aber unser Sound wurde ja kritiklos und jubelnd vom Publikum angenommen. Irgendwie schien aber genau dieses (und der Einsatz unserer Managerin Julia selbstverständlich!)interessant genug zu sein, das in besonderem Maße auch die Bremer Punkszene auf uns aufmerksam wurde. Diese war im Vergleich zu den späteren Mode-Jahren, geschweige denn zu den witzlosen Wiedergeburts-Versuchen von heute, damals noch echt und wahrhaftig.

So spielten wir als Rock'n'Roll-Band (!) ein erstes Mal auf einem kleineren Punkfestival (u.a mit SUPSTRAL, NIVEAU NULL (!), u.a) mit und schlugen wieder einmal voll ein! Weitere Konzerte in dieser Richtung folgten. Bei Durchsicht meiner Sammlung entdeckte ich , daß wir sogar einmal auf einer größeren Veranstaltung ein gemeinsames Konzert mit (u.a.) den "ÄRZTEN" hatten, die allerdings zu diesem Zeitpunkt noch weniger bekannt waren, und vielleicht auch noch mehr auf dem Boden der Tatsachen als wir..........

Julia war mächtig am Arbeiten! Das nächste Highlight war das legendäre STUBU. Dort, wo wir unsere ersten Foto-"Shootings" gemacht hatten, sollten wir nun doch tatsächlich live aufspielen! Dort, wo sich damals Klaus Lage, Spider Murphy Gang , Crazy Cavan etc. die Klinke in die Hand gaben, war nun die "Bahn frei"! Chef des Clubs war Rainer, ein etwas mürrischer Mensch, der allerdings geschäftstüchtig genug war und ist(!), inzwischen an verschiedenen Orten aus dem Laden das gemacht zu haben, was er nun ist! Die Bremer unter uns wissen sicherlich das heutige "Stubu" subjektiv einzuschätzen........

Damals war aber die Welt des "Stubu" noch ziemlich intakt. Für eine eigentlich ordentliche Gage (Geheimnis!!) verpflichtete er uns ein erstes Mal auf Probe.

Wie berichtet, fanden wir uns ja schon ganz schön toll, und meinten zu wissen, wer wir waren........ aber mit diesem Ansturm hatten wir nicht gerechnet!! Der Laden war zum Bersten voll, - Teddyboys, Rockabillys, Punks, "Normalos", Popper usw., alles war vertreten. Und es funktionierte ! Dieses Konzert gehört in meiner persönlichen Hitliste noch immer in die Top 20. Folgende Bilder geben einen kleinen Eindruck dieses Moments.

Foto 9: Torsten Bio

Foto 10: Torsten Bio

Foto 11: Torsten Bio

ERSTES STUBU-KONZERT

"STUBU-RAINER "war bekannt, aber eine neue Variante kam ans Tageslicht: Er lächelte!! Weitere Engagements (die dann auch alle erfolgreich verliefen......) im STUBU waren uns sicher! Unermüdlich sorgte Julia für weitere Gigs. Beispielsweise ein Konzert in Dortmund im ORPHEUM Mit dem umgebauten 7,5 Tonner des RÖMER-Türstehers Jens, der sich gerne als Fahrer für uns zur Verfügung stellte, ging es in Richtung Ruhrpott. Eine nette Anekdote auf der Fahrt nach Dortmund hatte mit unserer unausgereiften Catering-Organisation zu tun. Catering bestand bei uns vor allem aus jeder Menge "Würstchen im Glas".........dumm nur , wenn man gerade an einer roten Ampel ein wenig Appetit darauf bekommt. Jens, Mann von Tat goß das Wasser aus dem Glas mal eben aus der geöffneten Fahrertür ,........allerdings auf die Motorhaube eines danebenstehenden Autos,....und fatalerweise war die Motorhaube grün!! Ich habe bis heute nicht verstanden, weshalb daraufhin gar nichts passierte...überhaupt nichts! Wir, sowie die "Freunde und Helfer"fuhren ohne Konsequenzen unseres Weges. In Hinsicht darauf war allerdings bemerkenswert , das wir auf der Rückfahrt sofort von deren "Kollegen"kontrolliert wurden, als wir auf dem Pannenstreifen auf andere Art und Weise "Wasser ablassen" mußten..........

Beim Dortmunder Konzert hatten wir es allerdings nicht leicht. Die Teddyboys vor Ort waren seichteren Sound gewöhnt, und einige waren ziemlich am "murren"...... Den Grund dafür erfuhren Backstage: Hier in Dortmund war die Hochburg der ACE CATS ! Und der Drummer der ACE CATS war anwesend und berichtete uns dieses im Bandraum. Allerdings waren auch sie noch relativ unbekannt über die Ruhrpottgrenzen hinaus, und so fragte er uns nach Auftrittsmöglichkeiten in Bremen. Wir nannten ihm das RÖMER, und interessanterweise spielten sie einige Monate später tatsächlich dort. Wiederum einige Wochen später waren sie an oberer Stelle der deutschen Charts wiederzufinden..........

Gut ein Jahr später traf ich sie in der RADIO BREMEN (TV)-Kantine( über diesen Anlaß schreibe ich im späteren Verlauf...) wieder , sie wiederum erkannten mich vermutlich nicht...... Arroganz ist also nicht erst eine Erfindung von BE BOP VASELINE !!!! Nachdem wir den über Nacht in Dortmund verschollenen Teddy wieder "aufgesammelt" hatten, ging es zurück nach Bremen. Hier war nun wieder unsere Hochburg! Einige Konzerte folgten:

Foto 12: Torsten Bio

Gig in HB-Gröpelingen

Foto 13: Torsten Bio

Teddyboy-Party HB-Nord

Foto 14: Torsten Bio

"Infinity" Oyten

Foto 15: Torsten Bio

Sylvester 81/82 Oldenburg

Der nächster Auswärtsgig sollte dann im MUSIKBAD HANNOVER stattfinden. Diese ist meines Wissens ein Music-Club (umgebautes Schwimmbad), der auch heute noch hohes Ansehen unter Bands genießt. Unsere Band-interne allgemeine "Beknacktheit" hatte ich schon erwähnt. Nachdenken war damals nicht unsere Stärke. Vermutlich hatte auch Anselm an dem Tag vor dem Gig einen Anfall von Gedankenlosigkeit: Aufgrund eines finanziellen Engpasses versetzte er sein Saxophon kurzerhand.... Irgendwie taten sich u.a. deshalb erste interne Spannungen auf. Nun mußten wir aber den Vertrag , an den wir gebunden waren, einhalten...........................


To be continued ...


Autobiographie von "ROCKIN' TG" ...
01 · 02 · 03 · 04 · 05 · 06 ·


Druckeroptimierte Version dieser Seite



Change language:  deutsch  |  english

Unsere Website weiterempfehlen
Impressum |  Inhaltsverzeichnis |  A bis Z Index |  Hilfe